VOM PRÜFUNGSMARATHON IM SCHNELLDURCHLAUF UND MATRATZEN AUF DEM BODEN
So lange hatte ich mich darauf gefreut und nun ist es schon wieder vorbei, der CHIO Aachen 2018. Da ich letztes Jahr dabei gewesen bin, war es diesmal nicht ganz so neu und aufregend dort zu sein, zudem war ich paar Wochen zuvor schon beim Bloggertreffen auf dem Gelände gewesen, deswegen kannte ich das meiste schon und fühlte mich eher wie in vertrauter Umgebung. Diesmal wollte ich andere Schwerpunkte setzen und denke, das ist mir gelungen.
Mein Ziel war es viele verschiedene Prüfungen zu sehen und weniger über die Shoppingarea zu laufen. Letztes Jahr hatte ich nur Gelände und Dressur angesehen, dieses Jahr wollte ich unbedingt auch eine Springprüfung sehen.
Im Vorfeld musste ich mich für die Prüfungen entscheiden und aufgrund der vielen Arbeit im Job, entschied ich mich gegen einen Urlaubstag und kaufte nur für den Samstag Tickets, diesmal allerdings auch für den Abend, denn letztes Jahr war ich zwar Freitagabends da, aber nicht Samstagabends. Es hieß also alles an Prüfungen am Samstag mitnehmen. Eigentlich hätte ich Sonntag auch noch hingehen könnten, entschied mich aber dagegen. Das mache ich nächstes Jahr vermutlich anders.
Wer weiß, vielleicht gelingt es mir in 2019 eine Akkreditierung zu bekommen und ich bin mehrere Tage dort? Okay, das war ein Scherz! Mit meiner Minireichweite und ohne Vitamin B ein Ding der Unmöglichkeit. Ich bin im Grunde genommen froh, anonym unterwegs zu sein und keine Pflichttermine zu haben, um bspw. alberne Challenges für Werbepartner durchführen zu müssen. So muss man das öffentliche Bloggerleben auch sehen, die Privilegien gehen mit Verpflichtungen einher, wobei viele davon natürlich schön und interessant sind.
Was ich 2019 nicht wieder machen werde, ist im gleichen Hotel absteigen. Ich hatte leider zu spät gebucht und übrig blieb eins außerhalb, was an sich nicht schlimm war, denn man konnte in knapp 15 Minuten zum CHIO fahren, das war völlig in Ordnung. Was nicht in Ordnung war, jedenfalls für mich nicht, war der Umstand mit Hotelzimmer und Bad. Leider hatte ich es bei der Buchung nicht gesehen, angeblich stand es dabei, dass das Bad über den Gang hinweg lag und nicht ins Zimmer integriert war. Was für ein Schock bei der Ankunft! Die lief sowieso blöd, denn sie kostete soviel Zeit, dass ich es nicht mehr zum Einkaufen in ein Klamottengeschäft schaffte, ich hatte weder Pulli, noch Regenjacke eingepackt. Auf dem Hinweg regnete es, kühlte ab und ich wollte am Samstag bis in die Nacht bleiben, also etwas blöd ohne. Im Nachhinein zum Glück unnötig, denn es war viel zu warm und blieb trocken.
Die Sache mit dem Hotel raubte mir leider einige Energie. Ich übernachte regelmäßig in Hotels, manchmal hat man Glück und alles ist wunderbar und manchmal hat man Pech. Diesmal war wieder Pech an der Reihe. Ich konnte beide Nächte sehr schlecht einschlafen, weil diese Situation, nicht auf Toilette gehen zu können, ohne sich anzuziehen, das Zimmer aufzuschließen, über der Flur laufen zu müssen, in den theoretisch jederzeit der unbekannte männliche Zimmernachbar kommen könnte und wieder zurück, mich irgendwie stresste. Zudem quietschte das Bett dermassen, dass ich erst schlafen konnte, nachdem ich die Matratze auf den Boden davor legte.
Wohlfühlen ist etwas anderes, aber manche Gäste tun es und kommen seit vielen Jahren immer wieder. Eine weitere Kuriosität an dem Hotel war, die mangelnde Diskretion. Normalerweise weiß man nicht wie die Gäste in den Zimmern heißen, hier stand es auf einem Memoboard gleich im Treppenhaus. Irgendwie à la WG-Style, wenn man sich kennt, alles super, aber hier mit wildfremden Leuten erstmal überraschend. Allerdings waren mir manche Namen gar nicht fremd! Zwei davon hatte ich schon mal im Reitsport-Umfeld gehört und später erfuhr ich, dass es sich tatsächlich um die vermuteten Personen handelte und mit einem quatschte ich ein wenig. So sympathisch es sein mag, auf diese Art Leute kennenzulernen, das Hotel fällt bei mir jedenfalls in Zukunft raus.
Am Samstag ging es also ziemlich unausgeschlafen auf den CHIO. Letztes Jahr hatte ich ein Hotel in der Innenstadt und fuhr komplett mit dem Bus hin, diesmal hieß es auf einen der externen Parkplätze mit dem Auto fahren und dann mit dem Shuttlebus zum Eingang. Es trafen tausende Leute zum gleichen Zeitpunkt an und am Eingang war eine lange Schlange, aufs Gelände schaffte ich es erst nach 10 Uhr und die Vielseitigkeit hatte bereits angefangen.
Ich lief als erstes Richtung Start und blieb einen Moment am ersten Hindernis stehen, bis ein Reiter durch kam. Da ich mir die anderen Sprünge anschauen wollte, beschloss ich wie letztes Jahr, den Parcours abzulaufen.
Es ging weiter zu einem Wasserkomplex an dem es eine Tribüne gab, auf die ich mich setzte, denn von dort hatte man alle Sprünge im Blick. Ich schaute diesmal zwei Reitern zu und noch einem dritten vom Boden aus.
Die nächste Station war die Toilette. Warum schreibe ich sowas profanes hier? Weil ich erstaunt war, eine so schicke mitten auf dem Gelände zu finden. Allerdings war es wohl eine für VIPs, in die ich komischerweise durchgelassen wurde und erst beim Ausgang, als anderen der Zugang verwehrt wurde, bemerkte ich mein Glück. Keine Ahnung wo Toiletten für Nicht-VIPs an der Stelle gewesen wären. Tja, Zweiklassen-Gesellschaft mal wieder!
Die vierte Station war ein Sprung auf einem großen Hügel, dort passte ich wieder zwei Reiter ab und weiter ging es zu einem großen Baumstamm als Hindernis an dem ich ebenfalls zwei Reitern zusah.
Die fünfte Station war der zweite Wasserkomplex, rundherum standen sehr viele Zuschauer und ein Pulk an Fotografen. Hier hielt ich mich über vier Reiter lang auf und sah den Sturz eines Reiters. Zum Glück ging es glimpflich aus und sein Pferd wurde von Zuschauern eingefangen.
Die nächste Station war rund um das Eulenloch, von dort konnte man mehrere weitere Hindernisse sehen. Zwei Fotografen liefen eine Weile zwischen diesen hin und her, um möglichst viele Reiter vor die Linse zu bekommen. Ich wollte noch zu einem weiteren Hindernis laufen, nur leider war die Prüfung vorbei. Wäre ich Punkt zehn Uhr auf der Strecke gewesen, hätte ich bestimmt mehr geschafft, ob alles, kann ich schwer einschätzen.
Was mir auffiel, ich lief falsch herum. Die meisten Zuschauer kamen mir entgegen. Das ist mir letztes Jahr ebenso passiert und für nächstes Jahr muss ich mir unbedingt vornehmen mal richtig rum zu laufen, denn ich hab manche Hindernisse verpasst. Andererseits frage ich mich, ob man es überhaupt zeitlich während der Prüfung schafft, den ganzen Parcours abzulaufen und an jedem mehrere Reiter zu sehen?
Ich hatte den Eindruck, es gibt einmal die Gruppe der Zuschauer, die konsequent den Rundkurs ablaufen und nur je einen Reiter pro Hindernis ansehen. Als zweite Gruppe diejenigen, die sich an einem Hindernis aufhalten, um alle Reiter sehen zu können. Als dritte Gruppe gibt’s so Leute wie mich, die ne Mischung aus beidem machten. Wobei ich vermutlich in die vierte Gruppe der Chaoten falle, in dem ich zudem noch falsch herum laufe. Das hat den Nachteil, dass man sich so gar nicht an der Starterliste orientieren kann und dann am Hindernis lauter Überraschungskandidaten hat. Zum Glück konnte ich Ingrid Klimke erwischen, Julia Krajewski habe ich hingegen verpasst. Für nächstes Jahr werde ich auf jeden Fall ne andere Strategie ausprobieren.
Zurück beim Stadion setzte ich mich einen Moment in den Schatten und hörte Annica Hansen in einer Art Pausenprogramm sprechen. Ich war zu müde, um mich gleich wieder aufzumachen und lief erst nach einer gefühlten Erholung ins Stadion, um mir die Springprüfung für den U25 Springpokal anzusehen.
Ein berühmter Name nach dem anderen war an der Tafel zu lesen. Witzig, wenn man die Namen der Eltern noch dazu weiß und sich an sie erinnern kann. Inzwischen ist die junge Generation am Start und ist mit Spitzenpferden ausgestattet. Ich muss gestehen, die jungen Springreiter hatte ich bislang weniger verfolgt als die jungen Dressurreiter und kannte nur ein paar der hervorstechenden Namen von jungen Reitern, die schon bei den Reitern mitmischen. Da werden noch einige sicherlich nachziehen, gerade weil die älteren und sehr bekannten Springreiter nun Stück für Stück aufhören, wobei das eigentlich schon immer so ist, nur für mich, die fünf Jahre lang mehr oder minder Sendepause mit dem Reitsport gemacht hatte, ist das jetzt seit meinem Wiedereinstieg umso auffälliger, wenn die “alten” Helden nicht mehr dabei sind. Das ist in der Dressur ähnlich, nur Isabell Werth ist irgendwie eine Konstante, die ich schon gefühlt ewig sehe und so wie es aussieht, noch nicht vom Thron gestoßen werden kann, auch wenn sich das einige wünschen. Nein, ich gehöre nicht dazu, selbst wenn ich Sönke Rothenberger und Cosmo in Aachen sehr gerne gesehen hätte.
Das Stadion war übrigens gegen frühen Nachmittag noch nicht vollbesetzt und ich fand problemlos einen Stehplatz unten am Zaun. Ein weiteres Ticket für einen Sitzplatz beim Springen hatte ich mir nicht gekauft, denn mein Schwerpunkt lag wieder mal mehr bei Gelände und Dressur.
Letztes Jahr hatte ich den Nachmittag zum Großteil im Ausstellerbereich verbracht, dieses Jahr war mir nicht nach Shopping und ich lief nur mal ne kurze Runde drüber. Es war extrem voll, hatte ich den Eindruck. Zudem diese Hitze, da hatte ich nicht so recht Lust. Einen Blick auf die neue Eskadron-Kollektion musste ich natürlich nehmen, um diese wahnsinns Glitzerschabracke live bei Tageslicht zu sehen. Ich entschied mich gegen einen Kauf. So anders sie auch zu bisherigen Schabracken ist, irgendwie passt es nicht zu mir. Mit nem Glitzerteil durch Feld und Wiesen zu reiten, käme mir ein wenig zu stylish vor. Das passt besser zu Glitzi-Reiterinnen, was ich nicht so wirklich bin.
Als nächstes zog es mich zum Dressurstadion hin, vorbei am Bloggerzelt, in dem jetzt und später am frühen Abend niemand war. Seltsam! Laut der ganzen Instagram-Stories war eigentlich ständig jemand dort, nur ganz so zeitnah wurden die Videos vielleicht nicht gepostet und wer weiß bei welchem Pflichttermin alle gerade steckten? Ein paar entdeckte ich am Nachmittag im Springstadion und ein paar bei der Dressur. Egal, ich war zum Prüfungen zusehen da und nahm auch keinen der Meet & Greet Termine wahr, denn ein Autogram oder Selfie wollte ich eh nicht haben, selbst wenn es sogar noch ältere Follower als mich gibt!
Bei der Dressur schaute ich mir alle drei folgenden Prüfungen an. Das war einmal der PIAFF-Förderpreis für die U25-Reiter, dem Wotax-Preis, einer Intermédiaire I-Prüfung und dem LUMILEDS-Preis, einer Grand Prix Kür.
Die meiste Zeit schaute ich den Prüfungen zu und war weniger auf dem Abreiteplatz draußen. Es soll einen Abreiteplatz-Skandal gegeben haben, wobei das wohl unter der Woche am frühen Morgen passierte und in den Momenten, in denen ich am Samstag draußen zuschaute, ritten alle total unauffällig und nicht in Richtung Rollkur.
Eher fiel mir eine Reiterin bei den U25-Starten auf, die ihrem Pferd kurz vorm Start, also schon am Prüfungsviereck, die Sporen in den Bauch piekste. Das fiel unangenehm auf und sie gewann ausgerechnet die Prüfung.
Auffällig war zudem die Beliebtheit mancher Reiter und Reiterinnen beim Publikum. Der junge hübsche Spanier Juan Matute Guimón läßt bestimmt einige Mädchenherzen schneller schlagen. Einige der jungen Dressurreiter und ebenfalls Springreiter kann man in Social Media verfolgen, was bei den älteren weniger bis gar nicht der Fall ist. Hier fallen die unterschiedlichen Generationen und deren Zugang zu diesem Medium deutlich auf. Irgendwie schade, dass man einer Dorothee Schneider oder Isabell Werth nicht auf Instagram im Alltag folgen kann. Andererseits ist der Wunsch nach Privatsphäre verständlich. Es ist eine komische Sache heutzutage, wie viel man von manchen Reitprofis sehen kann und wie wenig von anderen. Aber der Erfolg wird im Reiten hoffentlich nie durch die Followeranzahl bestimmt, sondern immer durch im Idealfall gutes Reiten während eines Turniers.
Was mir sehr auffällt ist, die positive und genauso negative Stimmungsmache über manche teilnehmenden Reiter. Es gibt Reiter, die werden in den Himmel gelobt und Fehler bzw. weniger gute Leistungen, werden mit der rosaroten Brille aufgrund eines positiven Images überhaupt nicht mehr wahrgenommen. Man könnte es schon als eine kritiklose Erhebung zu Ikonen bezeichnen. Dagegen werden manche Reiter, nur weil sie in der Vergangenheit Mist gebaut haben, was teilweise nachgewiesen, teilweise nur behauptet wurde, vorverurteilt und es wird keine Chance mehr zur Rehabilitation gegeben, es künftig besser zu machen. Ich will hier für niemanden Partei ergreifen, es ist nur eine Beobachtung und Anmerkung, zu mehrfach im Rahmen des CHIO gelesenen Kommentaren und Berichten.
Bei der nächsten Prüfung, einer Intermédiaire, schaute ich vorab ein wenig auf dem Abreiteplatz zu. Nadine Capellmann und Anabel Balkenhol ritten auf zwei mir bislang unbekannten Pferden. Überhaupt starteten mehrere deutsche Reiter in dieser Prüfung mit neuen Pferden bzw. dem Nachwuchs. Weiterhin waren mit Stefanie Wolf und Friederike Hahn zwei Reiterinnen dabei, die mir bislang nicht bei Championaten aufgefallen sind. Natürlich ‘kenne’ ich Friederike von Instagram, dort hat sie es zu einer gewissen ‘Berühmtheit’ geschafft.
Das ist eine seltsame Sache, wenn die Bekanntheit, die man zumindest aus der Anzahl der Follower schließen mag, im Internet größer ist, als unter den Zuschauern auf Turnieren. Hinter mir saß eine Zuschauerin im geschätzt mittleren Alter, die viel und laut genug zum mithören, die Reiter kommentierte. Bei Viktoria Michalke sagte sie, das wäre wieder eine, die sie nicht kennt und dabei ginge sie oft auf Turniere. Ich ‘kenne’ sie von YouTube bzw. ClipMyHorse aus der Kampagne mit der Deutschen Bank Akademie. Da klafft tatsächlich eine Wahrnehmungswelt zwischen real und online auseinander oder besser gesagt, trifft auf dem CHIO aufeinander! Das ist eine faszinierende Entwicklung.
Die Prüfung gewann Ingrid Klimke und bei der Siegerehrung passierte eine Überraschung und ich glaube ein Novum in Aachen. Sie ritt nicht mit ihrem neuen Pferd Bluetooth ein, sondern mit ihrem Trakehner-Springpferd Parmenides, wohlgemerkt im Springsattel und mit Sturzweste. Den Zuschauern fielen echt vor Erstaunen die Augen aus dem Kopf und waren total begeistert. Sie ist die wahre Reitmeisterin der Vielseitigkeit, denn sie startete in Aachen in allen drei Reitdisziplinen und hatte ihre vielen Starts unter einen Hut zu bringen. Zu den ganzen sonstigen Terminen! Da schämt man sich, wenn man selbst so ein Schluffi und von dem ‘Spaziergang’ über den Geländeparcours müde ist, aber ich bin alles andere als durchtrainiert und selbst zu für mich sehr sportlichen Zeiten mit Rennrad fahren und Badminton spielen, war ich nie so fit wie sie. Einfach der Hammer, kann man dazu nur sagen und volle Bewunderung für diese innere Energie.
Ihr vierter Prüfungsritt am Samstag war die anschließende Grand Prix Kür. Letztes Jahr bereute ich es, dass ich keine Kür angesehen hatte, weswegen es dieses Jahr auf dem Plan stand. In Interviews wurde mehrfach nach dem Geheimtipp in Aachen gefragt und was man gesehen haben muss? Ich finde dazu gehört eine Dressurkür und nächstes Jahr steht sie bzw. die am Sonntagvormittag auf der ToDo-Liste und wahrscheinlich endlich mal ein Sitzplatz im Springstadion, vielleicht beim Abschied der Nationen, was sehr oft als ein Muss-Event auf dem CHIO genannt wurde.
Die Kür am Samstag war auf jeden Fall für dieses Jahr eine sehr unterhaltsame Prüfung. Erstens durch die internationalen Reiter und durch die große Bandbreite, sei es im musikalischen und ebenso in Sachen reiterlichem Können. Wie kann man es anders sagen, als es wurde ganz schön gestrampelt und manches begeisterte mehr in Sachen künstlerischer Gestaltung als in feiner Reitkunst.
Die besagte Zuschauerin hinter mir, war von der zuerst startenden Amerikanerin total begeistert. Ihre Freundinnen waren es nicht und fragten verwundert wieso. Sie begründete es mit dem optischen Erscheinungsbild und fand die Amerikanerin knuffig, gerade weil sie mal keine Idealfigur hatte und ein Bäuchlein kein Hindernisgrund wäre erfolgreich zu reiten, bekam sie bei ihr die volle Sympathie.
Ob die Richter sich tatsächlich durch sowas beeinflussen lassen kann ich nicht beurteilen, hammermäßig mitgerissen hat sie das ganze Stadion durch ihre lustige Musik. Das Publikum war total aus dem Häuschen. Die Kür der danach starteten Reiter fiel in ihrer Wirkung ziemlich öde aus. Die Musik der zweiten Amerikanerin war sogar furchtbar, eine Art Marschkapellen-Jazz-Mix. Die Zuschauer waren überhaupt nicht angetan von der Musik, doch sie wurde dritte. Zweite wurde Ingrid Klimke mit Franziskus und der ihr typischen bekannten Musik aus deutschen Schlagern und 80er Hits, was dem deutschen Publikum ebenfalls sehr gefiel.
Nach der letzten Siegerehrung ging es für mich wieder zurück ins Hotel, erst mit dem Bus und dann mit dem Auto. Die Nacht war wieder kurz, weil ich erst wieder einschlafen konnte nachdem ich ein nerviges Insekt getilgt hatte, die Matratze auf dem Boden legen musste und nicht ausschlafen konnte, sondern von den anderen Hotelgästen wach wurde. Wirklich doof, wenn man hört, wenn die Türen aufgehen, im gefliesten Flur vorm Zimmer gesprochen und dann geduscht wird. Zudem kam kurz drauf noch eine Reinemachfrau, die mit Möbelrücken und Staubsaugen morgens anfing. Ätzend! Die Heimfahrt war zu allem Übel noch mit zig Autobahnstaus verbunden, dass ich heilfroh war nach Hause anzukommen und mich ziemlich groggy vor die Glotze setzte, um den CHIO bis zum Abschied der Nationen zu sehen.
Ich würde mal sagen, wer nicht hinkommt nach Aachen, verpasst auf jeden Fall etwas. Das Gefühl in den großen Stadien zu sitzen, kommt auf der Couch nicht rüber, doch die Emotionen und die Freude über den Sieg von Marcus Ehning im großen Preis von Aachen, das kommt definitiv rüber!
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