Eventbericht – German Masters in Stuttgart 2018

App SPIELEREIEN MIT DER SPECTATOR JUDGING® APP

Das German Masters ist eins der großen Hallenreitturniere, die ich vom Namen her schon lange kenne. Öfters hingen die Plakate vor meiner Nase und ich wollte seit langem hin. Dieses Jahr war es soweit und ich kaufte recht spontan mein Ticket, weil ich es mit einem anderen Besuch in südlicheren Gefilden zusammen legen konnte.

Nach Stuttgart ging es am Samstag und wir kamen bis vor die Tore sehr gut durch, nur in Stuttgart selbst macht die Fahrerei bekanntlich weniger Spaß. Unter der Woche kenne ich die Situation zu genüge, in und um die Stadt ist einfach immer Verkehrschaos angesagt. Wir schafften es demnach später als geplant an der Hanns-Martin-Schleyer-Halle anzukommen und auf dem ersten Parkplatz einen der letzten Plätze zu erwischen.

7DA6EED3-51CB-4B7A-A160-CC88AD661614Um eine Akkreditierung hatte ich mich im Vorfeld gar nicht bemüht und stattdessen mir für die Abendveranstaltung ein Ticket gekauft. Es war zu dem späten Buchungszeitpunkt nur noch weiter oben etwas frei. Aber die Halle ist so groß, um nah dran zu sitzen, müsste man schon wirklich sehr weit unten sitzen. 

DC18BE53-4FEE-445F-A044-D987B42AB25EDie Hallengröße war vor Ort tatsächlich sehr beeindruckend. Ich war insgesamt noch auf nicht so vielen großen Hallenturnieren und vergleiche deshalb gerne alles mit der Frankfurter Festhalle, weil ich die am besten kenne. Nicht umsonst heißt diese „gudd Stubb“, weil sie vergleichsweise klein ist.

9649A7B6-B045-47C1-AE44-EFFF21441FE9Was auf dem Viereck passierte konnte man zum Glück trotzdem mit dem Auge sehen, nur für Details erkennen und Fotos machen, war es aufgrund der Entfernung etwas weit weg. Mit dem Smartphone konnte man die Bilder ziemlich vergessen, sie waren durch das reinzoomen unscharf. Zum Glück hatte ich meine Fotokamera dabei und konnte mit komplett ausgefahrenem Teleobjektiv ein paar Bilder machen. Die Beleuchtung war leider auch für die Fotokamera bzw. das Objektiv aka Glasscherbe ziemlich schwach und einigermaßen vertretbare Bilder klappten nur vorne in der Ecke, in der die Entfernung am geringsten war. Die Bilder sind logischerweise nicht vergleichbar mit den tollen Aufnahmen der Profifotografen, die mit ihrem Megaobjektiven direkt an der Bande standen. Ich hoffe, ihr seht es mir nach, wenn ich für meinem Blog hier keine Profifotos zu bieten habe, aber das ganze soll ja von mir selbst gemacht sein und ist kein Bericht aus ner Fachzeitschrift.
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Deswegen kann ich zudem völlig parteiisch über die Ritte berichten und muss mich nicht um Neutralität bemühen.
Zuerst haben wir uns die Dressurkür angesehen. Es starteten bis auf wenige Ausnahmen mir bekannte Reiter und einige, die ich in letzter Zeit mehrfach live auf anderen Turnieren gesehen hatte. Heute starteten manche allerdings auf anderen Pferden. 

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Weiterhin neu war für mich die erstmalige Verwendung der Spectator Judging® App. Dank meines neuen Smartphones kann ich sie jetzt endlich nutzen und war gespannt wie sehr meine Benotung von denen der Richter und des Publikums abweichen würde. Ich greife jetzt einfach schon mal mit dem Ergebnis vor, meine Benotungen wichen häufig von denen der Richter ab. Wobei meine Benotung fast immer niedriger ausfiel als die der Richter, was mir generell als Tendenz beim gesamten Publikum auffiel. Ich konnte mich nicht so oft durchringen über 8,0 zu vergeben und bewertete anders als die Richter nicht die einzelnen Lektionen, sondern vergab immer zwei Einzelnoten für die technische und künstlerische Ausführung. Bei zwei Reitern lag ich total daneben, einmal gab ich viel weniger und einmal bei weitem zu viel, was sicherlich daran lag, dass ich in den beiden Fällen total parteiisch war. Einmal klatschte ich viel zu lange und die Zeit bis wann man die Bewertung abgeben kann, war abgelaufen. Man muss dabei schon flink zu nem Urteil kommen.

DSC02659_1.jpgWas von den Reitern gezeigt wurde, passte ins typische Bild was man auf den Turnieren derzeit sieht, es war also nicht so, dass manche Leute, egal wie viel öffentlich kritisiert wird, anders als bisher ritten. Auch die Richter benoteten so, dass wieder diejenigen oben platziert wurden, wie man es gewohnt ist. Demnach war es null Komma null Überraschung, als Isabell Werth die höchste Punktzahl bekam und damit gewann. Auch meine Wertnote war gewiss nicht die schlechteste für sie, nur halt nicht auf dem ersten Platz. Naja, ich bin kein Richter sondern nur ne ahnungslose Hobbyreiterin. Vielleicht werde ich beim nächsten Mal die App mit der Einzelnnotenbewertung nutzen, um zu sehen, ob dann etwas ganz anderes herauskommt. Eine Kür zu bewerten halte ich durch die künstlerische Note eh für ein wenig subjektiv und ich mag keine Opernmusik. 😉
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Nach der Siegerehrung für die Dressurkür fand die Verabschiedung von D`Agostino FRH mit Fabienne Lütkemeier statt. Sie ritt ihre Kür und hielt eine Abschiedrede für ihr Pferd, der Stimme nach zu urteilen unter Tränen. Mit 18 Jahren geht das Pferd in Rente, wobei das nicht heißt das Pferd wird auf die Koppel gestellt. Vielleicht darf es der oder andere noch als Lehrpferd reiten?
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Danach gingen wir runter und schlenderten durch die Ausstellung. Zuerst dachte ich, diese wäre bestimmt nicht so groß doch wurde überrascht, als ich die vielen weiteren Räume im Untergeschoss entdeckte. Messefeeling pur. Hab ich etwas geshoppt? Ja klar, was es ist, werde ich bestimmt noch in nächster Zeit bei Instagram zeigen. Kostenlose Pröbchen ‚schnorren‘ war nur bei Hanfleckelies möglich, solche hatte ich noch nie meinem Pferd gefüttert. Ansonsten war die obligatorische Turnierpommes angesagt und ein Kaffee zum wach bleiben.
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Die anschließende Springprüfung für den Longines World Cup sollte bis in den Abend hinein dauern und danach um 22:30 stand ein Showprogramm auf dem Plan.
Das Springen war im Gegensatz zur Dressur im Ergebnis völlig offen und Stars wie Marcus Ehning oder „Mr. Springsport“ Ludger Beerbaum landeten nicht im Stechen. Unsere Weltmeisterin Simone Blum räumte leider ebenfalls gut ab.

Im Stechen dabei waren zumeist Reiter, die ich nicht kannte, denn ich muss auch hier mein parteiisches Interesse offen zugeben und dies reicht leider nur so weit, dass ich die Namen der deutschen Starter kenne, aber nicht der anderen Europäer. Natürlich sind mir Namen wie Pius Schwizer, Steve Guerdat und Michael Whitaker geläufig.

Beim Springen saß neben uns ein wesentlich fachkundigeres Publikum, das nicht nur die vielen Reiter kannte, sondern wußte in welchem Stall jemand trainierte oder wohin derjenige umgezogen war, um künftig bei wem auch immer zu trainieren. In die Gespräche flossen dann solche Infos ein, wie die Höhe der Startgebüren auf US-Turnieren und welcher Pferdesportfotograf demnächst zu Besuch sein wird. Man sieht also, auf den billigen Plätzen in den hinteren Reihen, sitzen sogar Leute, die voll im Metier drin sind und nicht nur sporadische Reitsportinteressierte. 

D0BF5085-3535-436C-B471-F8DC63459DF6DSC03649_1Die abschließende Showeinlage mit Kaltblütern und Männern in Lederhosen war hingegen für viele Zuschauer nicht mehr von Interesse und die Ränge weniger als halb so voll wie zuvor. Wir schauten uns nur die ersten paar Minuten hat, denn ne längere Fahrtstrecke stand noch mitten in der Nacht an, welche man nicht im Halbschlaf hinter sich bringen sollte.

Insgesamt hat mir die Veranstaltung gut gefallen und wenn sich die Gelegenheit ergibt, fahre ich bestimmt wieder mal her, egal ob ich dazu im Stau stehe oder nicht.

[Beitrag enthält unbezahlte (Banner-)Werbung des Veranstalters und der Reiter.]

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