Eventbericht – Trakehner Frühjahrskörung in Münster-Handorf

NICHT JEDER HENGST MUSS GEKÖRT WERDEN

Es geht wieder los! Was denn? Das Frühjahr mit den Hengstschauen und so mancher Frühjahrskörung. Wie manch einer durch Instagram weiß, bin ich ein kleiner Trakehnerfan. Da es bei uns in der Gegend nur ein Trakehnergestüt gibt und ansonsten recht wenig los ist, zudem die Hauptveranstaltung der Trakehner in Neumünster stattfindet, also ganz weit weg, hatte ich mich entschlossen, nach Münster zu fahren. Das liegt sozusagen auf halber Strecke.

C5A5EB71-4DF2-414A-A447-EAA913692603Am Samstag machte ich mich gegen Mittag auf die Fahrt und stand passenderweise im Stau. Ich würde zu spät kommen. Fing schon mal gut an. Die Veranstaltung befand sich im westfälischen Pferdezentrum, weswegen überall das Brandzeichen zu sehen war und erst beim Blick auf die Bandenwerbung und die Jacken der Jungzüchter, merkte man, dass es um eine andere Pferderasse ging.

DCE9E566-8CB7-4FA3-837B-79AAED0B3BD4Als ich ankam waren alle Parkplätze im Innenhof belegt. Auf einer Wiese war zum Glück noch etwas frei. Ich lief als erstes in die große Reithalle hinein und war verwundert, weil der Freispring-Parcours erst aufgebaut wurde und noch keine Pferde zu sehen waren. Herrlich! Ich war keineswegs zu spät da. Bis es losging blieb soviel Zeit mein im Vorverkauf bestelltes Ticket abzuholen und ein wenig über den Hof zu schlendern. Beim Blick ins Programmheft stellte ich mit Bedauern fest, dass lediglich vier Hengste für die Frühjahrskörung gemeldet waren. Dementsprechend ging alles sehr entspannt zu und es war nicht besonders viel Publikum vor Ort. Hauptsächlich Menschen, die vermutlich selbst züchten und so manches Gesicht erkannte ich bereits von den Trakehnerfohlenschauen im letzen Jahr. Ein wenig deplatziert fühlte ich mich, denn als Nichtzüchter und Besitzer von nem Trakehnermix gab es für meine Anwesenheit keinen wichtigen Grund. Aber man darf ja träumen und vielleicht wird mein nächstes Pferd ein ganzer Trakehner?

D4A747D3-93E8-4D77-9DAD-C23478F4BC21Die vier gemeldeten Hengste waren zwei Trakehner und zwei Vollblüter. Die Körung begann mit der Pflastermusterung hinter der Reithalle. Die Körkommission bestehend aus fünf Personen, beurteilte die Hengste im Trab, Schritt und aufgestellt vor ihnen im Stand. Alle Hengste waren rundum beschlagen und man hörte sehr gut den Takt auf dem harten Boden. 

D0CB4955-7B86-4FEF-8544-0A3A82BA7E99.jpegGleich der erste dunkelbraune Hengst war ein richtig schicker und stammt von Cadeau ab. Kein Wunder, dachte ich mir, von dem hatten mir schon andere Pferde gut gefallen. Der zweite Hengst war noch etwas dunkler und auch als typischer Trakehner zu erkennen, aber ganz so klasse wie den ersten fand ich ihn nicht. Er war wie der erste 2016 geboren und damit erst drei Jahre alt. 

Noch weniger gefiel mir die Nummer drei, der Vollblutfuchs vom Jahrgang 2011. Er war ziemlich rippig und hatte nen schwach bemuskelten Rücken. Besonders hübsch vom Kopf her fand ich ihn auch nicht. Als letzter trat wieder ein schwarzbrauner Hengst an, Jahrgang 2010, der nicht ganz so dünn wie sein Vorgänger war, aber er sah halt so typisch Rennpferd aus. Beide Vollblüter hatten aktive Rennerfahrung, konnten Siege und Platzierungen vorweisen und ein GAG von 95/97 kg, was im oberen Bereich liegt und in der Vollblutzucht die Möglichkeit zur Körung bietet. Ich weiß dennoch nicht, ob man so einen unbedingt zum verpaaren mit ner Trakehnerstute braucht. Kommt vermutlich stark auf die Stute an und was das Zuchtziel ist.

5C2B79BA-C632-494A-ADAB-0C747931469EIm anschließenden Freispringen in der Halle zeigten die beiden Trakehner schöne Sprünge, nichts weltbewegendes, aber so gut kann ich das auch nicht beurteilen. Auffällig tollpatschig stellte sich der Fuchs anfangs an, als ob er sowas zum ersten Mal machte. Er wußte irgendwie nicht zu taxieren und brachte den letzten Sprung mehrmals zum Einstürzen. Doch mit jeder Runde lernte er schnell dazu und die letzte Reihe sprang er im Vergleich zur ersten richtig gut. Der andere Vollblüter musste nicht Freispringen, was mich sehr wunderte. Ich erfuhr von einer Zuschauerin, dass dies bei den Vollblütern nicht gefordert wird.
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Ursprünglich war die Frühjahrskörung als Ersatztermin für Hengste gedacht, die bei der Hauptkörung im Herbst verletzt waren oder sonstige Gründe hatten, um nicht teilzunehmen, aber nicht für solche, die bei der Hauptkörung sowieso keine Chance hätten. Sie stimmte zu, dass man gewiss nicht alle der teilnehmenden Hengste kören müsse. 

3C824BFF-3129-4068-8A33-D1225353EF0FWelcher Hengst wurde nun gekört? Das erfuhren wir Zuschauer nicht am Samstag, sondern erst am Sonntag. Denn die Hengste sollten auch unter dem Sattel gezeigt werden. Die Auflösung folgt im nächsten Blogbeitrag, denn diese Zeilen schrieb ich am Samstagabend im Hotelzimmer. 

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