Eventbericht – Das Bloggertreffen vorm CHIO Aachen 2018

REITERMÄDCHENTRÄUME – EINMAL IM DEUTSCHE BANK STADION REITEN!

Wer die Social-Media-Stars im Reitsport auf Instagram verfolgt, hat mitbekommen, dass es gestern am Samstag, den 5. Mai und damit Wochen vor dem eigentlichen CHIO in Aachen ein Vorab-Treffen gegeben hat. Ich war dort und hab mir das Ganze live angesehen, um mir die Leute mal real ohne Filter anzusehen und nicht nur online.

Es lohnt sich dabei zu sein, war die Ankündigung in der Story bei einer der Teilnehmerinnen. Prima, fragt sich nur für was und wen? Nachdem veröffentlicht wurde, dass Sönke Rothenberger kommt, wollte ich gleich wissen, ob er mit Cosmo auftritt. Das wurde leider verneint, aber es lohnt sich trotzdem, war die Antwort vom ChioAachen-Account. Meine Frage ob es die Tickets günstiger gibt, wurde leider nicht beantwortet. Wohl nicht?
Da ich kein Fangirl bin oder zumindest keines, das die Webstars anhimmelt und Autogramme von ihnen sammelt, wollte ich eigentlich gar nicht hinfahren. Andererseits hatte ich am Samstag Zeit und stellte mir dann den Abend vorher den Wecker doch auf die frühe Aufstehzeit und fuhr hin.

Als ich ankam, war noch nichts los, ausgesprochen tote Hose! Ein paar Pferde waren auf dem großen Abreiteplatz mit den zugehörigen Personen. Im Deutsche Bank Stadion saß kein Mensch auf der Tribüne. Oje, sollte ich etwa die einzige Zuschauerin sein? Das wäre ja der Witz! Ich musste ziemlich lachen. Amüsiert lief ich wieder raus und sah ein paar Leute den Weg zum Stadion entlang laufen. Ich war zu früh gekommen! In den nächsten paar Minuten trafen noch einige Leute ein und später saßen in den unteren Reihen vereinzelt ein paar Grüppchen. Ich hatte nicht durchgezählt und schätze mal es waren als es los ging vielleicht hundert Leute, womöglich etwas mehr, weil es sich sehr verteilte. Später könnten es vielleicht gut zweihundert gewesen sein, mehr glaube ich nicht und die Anzahl ist im Vergleich zum eigentlichen CHIO winzig. Ich war letztes Jahr dort gewesen und es war voll, es soll dort 5100 Plätze geben.

An der Stelle frage ich mich, was die Erwartung gewesen ist, das Bloggertreffen in so einem großen Stadion zu veranstalten?

Wer war überhaupt eingeladen?
Saskia aka BinieBo, Annica, Harriet, usw. kamen und im Programm standen folgende Namen: Sönke (28k), Viviane (45k), team.gb (46k), Anja (153k), Christina (57k), Marina (16k) und Olivier (64k). Das alleine macht theoretisch 409k Follower, wobei man die Zahlen nicht zusammen rechnen darf, denn sicherlich gibt es eine große Schnittmenge an gleichen Personen. Wenn man davon ausgeht, dass es sich evtl. um 200k unterschiedliche Follower handelt und ca. 200 Besucher, dann waren grade mal 0,1% vor Ort anwesend. Eigentlich sieht die Bilanz noch schlechter aus, denn hinzu kommen noch ein paar, die ebenfalls mitgeritten sind und weitere, die dafür Werbung gemacht haben, weil sie als Helfer dabei waren. Viel ist das somit nicht gerade und von Zuschauermagnet kann man gewiss nicht sprechen. Der CHIO-Veranstalter tut gut daran, nicht auf die Social-Media-Stars zu setzen, wenn man ein volles Stadion haben möchte, sondern eher auf die Sportler wie bisher.

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Der Ticketverkauf wurde von Annica, die die Moderation übernommen hatte, ebenfalls angesprochen und es wurde in die Runde gefragt, wer schon ein Ticket hat. Geschätzt ein Viertel hob die Hand. Ich war später in der Pause im Ticketcenter, dort gab es keine Schlange. Im Gegensatz zu der Schlange beim späteren Meet & Greet. Die war wie üblich recht lang und sicherlich haben die Teilnehmer einige Autogrammkarten verteilen können, aber die gibts kostenlos und die CHIO-Tickets kosten einiges, das zahlen die Teenies nicht so locker vom Taschengeld.
Daher ist die Frage, für wen oder was es sich gelohnt hat, besser nicht aus der wirtschaftlichen Seite zu sehen. Eher war es ein Erlebnis für die “Blogger” bzw. Webstars. Wer kann schon als Amateurreiter auf solchen Plätzen und an so einem weltberühmten Ort reiten? Nur ganz wenige? Entweder hat man Beziehungen zu den Betreibern oder nimmt an einer Veranstaltung teil, die dann einiges an reiterlicher Leistung voraussetzt, um sich dafür zu qualifizieren. Die Blogger gehören eher zu denen, die es in ihrer Reitkarriere nicht schaffen würden, also zum Otto-Normalreiter wie wir “alle” (ich weiß ja nicht, wer meinen Blog liest, Sönke? ;-)).

Aus der Perspektive der Webstars hat es sich definitiv gelohnt. Das ist ein Erlebnis, das keiner jemals vergessen wird. Was ist mit den Zuschauern? Naja, ich glaube mit der Argumentation “lohnen” kommt man hier nicht weiter. Man bleibt ja der Zuschauer, der Beifallklatscher, der Ticketkäufer, der Fan, der Follower und derjenige, der für den Ruhm anderer sorgt.
“Lohnen” tut es sich nur, wenn man sich selbst glücklich fühlt und sich freut, bei so einer Gelegenheit andere Menschen zu treffen, ihnen zusehen darf, sich ihnen womöglich nahe fühlt, weil man sie persönlich kennen gelernt hat. Der Beziehungsaufbau steht aus meiner Sicht dabei viel mehr im Vordergrund und es hatte eher was von einem “privaten” Treffen einer Gruppe als von einem Reitsport-Event. Ich denke, diese Sichtweise macht bei den ganzen Webstars aus dem Reitsport mehr Sinn und ich persönlich tue mir nach wie vor schwer so jemanden als “Star” zu sehen. Es sind eher Menschen wie die Follower auch, die genauso gut oder schlecht reiten, die genauso dick oder dünn sind und mit ihren Pferden einfach Spaß in ihrer Freizeit haben. Sie sind eher Repräsentanten der vielen Zuschauer, die den wahren Reiterstars Beifall klatschen.

Und nun die abschließende Frage, hat es sich für mich persönlich “gelohnt”? Ja, hat es. Ich hatte nen schönen Tag, dem ich meinem Hobby gewidmet habe und ich habe mir zwei Tickets für den CHIO gekauft, die vor Ort günstiger waren, als wenn ich sie online gekauft hätte. Das hatte übrigens KEINE der Instagramerinnen erwähnt! Wäre doch mal ein Argument gewesen?!
Als Blogger wurde ich leider nicht für den CHIO akkreditiert und ins Deutsche Bank Stadion werde ich vermutlich niemals einreiten. Es bleibt ein unerfüllter Reitermädchentraum.

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